Wer denkt, der menschliche Alterungsprozess verlaufe gleichmäßig und stetig, liegt laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen falsch. Eine internationale Forschungsgruppe um Michael Snyder von der Stanford University hat nachgewiesen, dass unser Körper in bestimmten Lebensphasen regelrechte „Alterungsschübe“ durchläuft. Dabei altern wir nicht kontinuierlich, sondern erleben besonders ausgeprägte Veränderungen – messbar auf molekularer Ebene.
Zwei Altersphasen stechen dabei heraus: die Mitte der 40er Jahre sowie der Beginn der 60er Jahre. In diesen Lebensabschnitten ändern sich zentrale biologische Prozesse besonders rasant. Dieser Artikel erklärt, was dabei im Körper passiert, warum das so ist und wie man gezielt gegensteuern kann.
Viele Menschen verspüren mit Mitte 40 erste Anzeichen des Alterns: Die Fitness lässt nach, das Gewicht lässt sich schwerer kontrollieren, Haut und Haare verändern sich. Nun zeigt die Forschung, dass diese subjektiven Eindrücke biologisch messbare Grundlagen haben.
Die große Studie der Stanford University, in der Tausende Blut- und Stuhlproben ausgewertet wurden, belegt: Rund um das 45. Lebensjahr kommt es zu einer markanten Umstrukturierung des Stoffwechsels. Insbesondere der Fettstoffwechsel, der Alkohol- und Koffeinabbau sowie hormonelle Regelkreise geraten in eine neue Balance. Auch auf Zellebene lassen sich erhöhte Entzündungsmarker und erste Alterungszeichen nachweisen.
Diese Phase betrifft beide Geschlechter gleichermaßen. Zwar können bei Frauen die Wechseljahre den Prozess zusätzlich verstärken, doch auch Männer zeigen unabhängig davon entsprechende Alterungsphänomene.
Einflussfaktoren sind neben dem biologischen Alter auch individuelle Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung. Wer sich bis dahin wenig um seine Gesundheit gekümmert hat, erlebt die Veränderungen umso deutlicher.
Die zweite Phase verstärkten Alterns beginnt durchschnittlich um das 60. Lebensjahr. Die Stanford-Studie zeigt hier besonders starke Veränderungen in folgenden Bereichen:
Diese zweite „Alterungswelle“ ist entscheidend, da sie häufig den Übergang vom aktiven Berufsleben in den Ruhestand begleitet. Wer hier nicht gezielt gegensteuert, sieht sich schnell mit zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen konfrontiert.
Der Alterungsprozess verläuft nicht linear, weil er von komplexen biologischen Systemen gesteuert wird, die zu bestimmten Zeitpunkten Umstellungsprozesse durchlaufen:
Das Zusammenspiel dieser Mechanismen führt zu den beschriebenen Alterungsschüben.
Mittlerweile gibt es wissenschaftlich validierte Methoden, um die biologische Alterung zu erfassen:
Solche Messungen werden zunehmend auch in der präventiven Medizin und im Biohacking eingesetzt, um gezielte Gegenstrategien zu entwickeln.
Die gute Nachricht: Auch wenn Altern unvermeidbar ist, lassen sich die negativen Folgen der beiden „kritischen Phasen“ abfedern. Empfehlungen für die 40er Jahre:
Empfehlungen für die Phase um die 60:
Frühzeitige Intervention kann die Qualität des Alterns entscheidend verbessern.
Idealerweise sollten zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr erste umfassende Gesundheits- und Bluttests erfolgen, um die biologische Ausgangslage festzustellen. Spätestens ab 50 empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle relevanter Biomarker.
Moderne Angebote kombinieren dabei klassische Vorsorge (z. B. Blutfette, Blutzucker, Leber- und Nierenwerte) mit epigenetischen und molekularbiologischen Tests. Diese geben Aufschluss über den aktuellen Stand der Altersbiologie und helfen, individuell sinnvolle Maßnahmen abzuleiten.
Zudem können Gentests Risikoprofile für bestimmte altersbedingte Erkrankungen aufzeigen, etwa für Herz-Kreislauf-Leiden oder Diabetes.
Die Erkenntnis, dass wir nicht kontinuierlich, sondern in Schüben altern, ist ein wichtiger Meilenstein der Altersforschung. Die kritischen Phasen um die 40 und 60 Jahre bieten gezielte Ansatzpunkte, um aktiv Einfluss zu nehmen.
Wer in diesen Lebensabschnitten präventiv handelt, kann die Folgen des Alterns mildern, Krankheiten verzögern und die Lebensqualität erhalten. Moderne Diagnostik und individualisierte Vorsorgeprogramme helfen dabei, das eigene Altern besser zu verstehen und selbstbewusst zu gestalten.
Altern ist unausweichlich – wie wir altern, liegt jedoch in unserer Hand.
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