Die sogenannte “Blue Zones” sind Regionen auf der Welt, in denen Menschen eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung haben und auffallend gesund altern. Diese Zonen wurden von dem US-amerikanischen Forscher Dan Buettner identifiziert, der in Zusammenarbeit mit National Geographic verschiedene Regionen untersuchte, um die Geheimnisse des langen Lebens zu entschlüsseln. Seine Ergebnisse wurden in der Netflix-Dokumentation “Live to 100: Secrets of the Blue Zones” präsentiert, die die Besonderheiten dieser Regionen eindrucksvoll darstellt.
Blue Zones sind Gebiete, in denen eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Menschen 90 oder sogar 100 Jahre alt wird, oft ohne chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes. Diese Regionen umfassen:
Obwohl diese Regionen geografisch weit voneinander entfernt liegen, teilen sie bestimmte Lebensstilfaktoren, die zur Langlebigkeit beitragen:
In allen Blue Zones spielt die Ernährung eine zentrale Rolle. Die Menschen essen vorwiegend pflanzliche Lebensmittel, darunter viel Gemüse, Hülsenfrüchte und gesunde Fette aus Olivenöl oder Nüssen. Fleisch wird nur in kleinen Mengen konsumiert, oft nur zu besonderen Anlässen.
Die Bewohner dieser Regionen treiben selten gezielt Sport, sind aber in ihrem täglichen Leben aktiv. Sie gehen viel zu Fuß, betreiben Gartenarbeit oder erledigen ihre alltäglichen Aufgaben körperlich.
Ein starkes Gemeinschaftsgefühl und soziale Verbindungen sind ein weiteres Schlüsselmerkmal der Blue Zones. Menschen pflegen enge Beziehungen zu Familie und Freunden, was sich positiv auf ihre mentale und emotionale Gesundheit auswirkt.
Stress wird als einer der Hauptfaktoren für chronische Krankheiten angesehen. In den Blue Zones gibt es vielfältige Methoden zur Stressreduktion, sei es durch Meditation, Gebete, soziale Interaktion oder einfach eine ruhige Lebensweise.
Ein gemeinsames Merkmal aller Blue Zones ist das sogenannte “Ikigai” (Japan) oder “Plan de Vida” (Costa Rica) – ein klarer Lebenszweck. Menschen in diesen Regionen bleiben oft bis ins hohe Alter aktiv und engagieren sich in der Gemeinschaft.
Die Menschen in Okinawa haben eine der weltweit höchsten Lebenserwartungen. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Süßkartoffeln, Tofu, grünen Blattgemüsen und Fisch. Zudem praktizieren sie “Moai” – ein soziales Netzwerk aus engen Freunden, die einander unterstützen.
Sardinien hat eine bemerkenswerte Anzahl von Männern, die über 100 Jahre alt werden. Ein Grund dafür ist die natürliche Bewegung in den bergigen Landschaften, ihre mediterrane Ernährung mit viel Vollkorn, Hülsenfrüchten und lokalem Rotwein sowie das enge Familienleben.
Auf Ikaria sind Herzkrankheiten und Demenz fast unbekannt. Die Einwohner folgen der traditionellen Mittelmeerdiät mit viel Olivenöl, Kräutern und Hülsenfrüchten und nehmen sich Zeit für Mittagsschläfchen.
Die Menschen in Nicoya haben ein starkes Gefühl für Gemeinschaft und einen “Plan de Vida” – eine Lebensphilosophie, die ihnen einen tieferen Sinn im Leben gibt. Zudem trinken sie mineralreiches Wasser, das ihre Knochengesundheit unterstützt.
Loma Linda hebt sich von den anderen Blue Zones ab, da es sich um eine Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten handelt, die sich bewusst für einen gesunden Lebensstil entscheiden. Sie ernähren sich vegetarisch, verzichten auf Alkohol und Tabak und legen großen Wert auf soziale Bindungen.
Die Netflix-Serie beleuchtet die Blue Zones intensiv und zeigt, dass Langlebigkeit nicht allein von Genetik, sondern stark von Umwelt und Lebensstil abhängt. Sie bietet wertvolle Einblicke in das Alltagsleben der Menschen und betont, wie wir einige dieser Prinzipien in unser eigenes Leben integrieren können.
Die Blue Zones zeigen, dass Langlebigkeit kein Zufall ist. Durch eine gesunde Ernährung, natürliche Bewegung, starke soziale Bindungen, Stressreduktion und einen klaren Lebenszweck können auch wir unser Leben positiv beeinflussen. Die Netflix-Dokumentation liefert dabei spannende Impulse, wie wir diese Erkenntnisse in unseren Alltag integrieren können.
Quellen:
Hinweis: Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keine medizinische Beratung.